Mountainbike Tour um den Ammersee

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Zugegeben, Mountainbiken in den Alpen macht richtig Spaß. Wenn man aber 'mal wenig Zeit hat oder auf das Auto verzichten möchte, bietet das Fünf-Seenland viele abwechslungsreiche Fahrradrouten, auf denen Rennradler und Mountainbiker einiges zu sehen bekommen.
Nach über 80 Ammerseeumrundungen macht mir die folgende Route beispielsweise immer wieder richtig Spaß.
 
Tourdaten:
Länge 51 km
Höhendifferenzen 270 Hm
Fahrzeit ca. 2,5 Std.
Charakter Anspruchsvolle Passagen, dazwischen leichte Erholungsstrecken.
Reizvolle Uferstrecken und Höhenwege mit schöner Aussicht.
Max. Steigung 11%
Max. Gefälle 20% (kurzzeitig in Abschnitt 5) 
Start / Ziel Stegen am Ammersee (Parkplatz) - Anfahrt A96, Ausfahrt Inning

1. (Stegen - Breitbrunn)
Die Tour beginnt in Stegen gleich mit einem anspruchsvollen Wurzelweg, daher empfehle ich eine 5 minütige Warmfahrrunde auf dem Teerweg Richtung Eching.
So vorbereitet geht es vom Ufer weg über Wurzeln und Holzbrücken mal rauf, mal runter bis kurz vor Buch. Am Ufer entlang geht es weiter über Kies, Waldboden und die ein oder anderen Bootsrutschen bis Breitbrunn. Helmpflicht und Abstand halten!
Ach ja! Dies ist ein Fußgängerweg. Spaziergänger haben für mich daher auf diesem Weg vorrang.

2. (Breitbrunn - Herrsching)
Über die Liegewiese geht es vorbei an den verdutzten Badegästen zum Einstieg in den nächsten Ufertrail. Nasse Holzplanken, Matschpfützen, weicher Kies und tiefhängende Äste fordern die volle Konzentration des Fahrers. Mit Balance und Körperbeherrschung kann hier ein guter Vorsprung rausgefahren werden. Klickpedale können hilfreich sein. Auch auf dieser Passage herrscht Helmpflicht bis Herrsching.
Variante:
Teerweg hoch nach Ellwang (617m) und über Rausch nach Herrsching.

3. (Herrsching - Andechs)
Wer jetzt schon seine Trinkflasche geleert hat, kann sie am Kiosk noch schnell auffüllen, bevor es zum Aufstieg nach Andechs geht. Am Kienbach entlang schlängelt sich ein breiter Kiesweg in angenehmer Steigung hoch nach Erling. Die Bäume in der Schlucht spenden viel Schatten, so daß der Aufstieg gut zu fahren ist. Bergauf geht's natürlich auch ohne Helm.
Weiter geht's ein Stück auf der Hauptstraße durch Erling und links Richtung Fischen bis zum Parkplatz. Kurz die Aussicht über den Ammersee genießen (es kommt noch besser) und dann links in den Schotterweg. Durch den Wald geht es noch ein paar Höhenmeter nach oben und schließlich werden wir auf dem Höhepunkt der Tour mit einem schönen Ausblick über Raisting und Ammersee belohnt.

4. (Downhill 1 - Hartschimmel)
Helm aufsetzen nicht vergessen!!!!!
Der erste Downhill ist mörderisch. Die Steine auf dem Weg sind so groß, daß hohe Geschwindigkeiten nicht möglich sind. Abstand halten und frühzeitig Bremsen. Vorsicht: In den Weg eingelassene Ablaufrinnen aus Holz machen die Sache noch spannender. Völlig durchgeschüttelt wünsche ich mir hier jedes Mal ein Fully. Nach dem Ausrollen geht es links durch einen Bauernhof weiter zum nächsten Waldstück.

5. (Downhill 2 - Fischen)
Der zweite Downhill macht bedeutend mehr Spaß. Der Untergrund ist feiner, daher kann auch schneller gefahren werden. Nach zwei Geraden mit gut fahrbahren Kehren geht die Strecke kurzzeitig mit 20% zu Tal. Leider schließt sich daran gleich wieder eine Kurve, so daß fast nicht mehr als 40 km/h zu schaffen sind. Vorsicht im letzten Stück liegt noch einmal grober Schotter. Im Auslauf mündet der Weg wieder auf die Autostraße nach Fischen.
Variante:
Wem die Downhills nicht zusagen, der fährt von Erling auf der Autostraße nach Fischen.

6. (Fischen - Raisting)
Nach Überquerung der Ammerbrücke geht es Richtung Süden (danke Roli *ggg*) zum geteerten Radweg nach Raisting. Man erholt sich, ißt einen Riegel, ratscht oder fährt im Windschatten vom Vordermann.

7. (Raisting - Dießen)
Unter der Eisenbahn durch, rechts in einen Kiesweg, bergauf am Sägewerk vorbei, rechts in die Matschpfütze, zwei Stufen hoch über die Betonbrücke, über eine Wiese und wieder auf einen geteerten Weg. ;-) Wir sind ja Mountainbiker.
Von der Freien T am Ortseingang von Dießen fahren wir runter in die Seeanlagen zum Kiosk. Wer für die letzten 17 km noch Wasser braucht, kann hier nachkaufen.

8. (Dießen - Utting)
Teerweg durch die Seeanlagen, Schotterweg nach St. Alban, Teerstraße nach Riederau. Keine nennenswerten Steigungen. Das Waldstück zwischen Riederau und Utting macht bei höheren Geschwindigkeiten richtig Spaß.

9. (Utting - Stegen)
Auf der Uferstraße geht's vorbei am Biergarten "Alte Villa". Auf dem Kiesweg nach Schondorf klingeln wir die Fußgänger zur Seite. Nach den Seeanlagen geht es rechts in die Achterbahn. Ein Waldstück mit Kiesweg, abwechselnd bergauf und bergab bis Eching. Am Seecafé geht es rechts in das nächste Waldstück, das nach einigen Kurven schließlich an der Autobahnbrücke in Stegen endet.


Da ich in Utting wohne, fahre ich die Runde normalerweise von Utting nach Utting. Je nach Wetter, Zeit und Laune kann man die Tour beliebig variieren und verlängern. Beispiel: von Raisting über Dießen/St. Georgen zum Ammersee Höhenweg, usw.
Wer Lust hat sich bei einer Seeumrundung anzuschließen, schreibt mir einfach eine eMail via Kontaktformular.

© Vogon Jelz 2000